Der Göttinnenkult allgemein

Allgemeine Feststellungen:

Die Göttin, Die Mutter, Die Ewige, Die Gebärende, Der Kreislauf, Die Natur, Das Leben

Sie hat viele Namen und ihre Verehrung ist sehr weit verbreitet. Sehr viele Völker beten in irgendeiner Form das Leben an und, zumindest in zweigeschlechtlichen Völkern, wird es meist in weiblicher Form verehrt - sehr oft in der Gestalt einer Schwangeren oder gerade Gebärenden.
Oft schließt das auch Tierformen mit ein. Die Hirschkuh, die Sau, die Bärin - um einige terranische geprägte Beispiele zu nennen.

In manchen Kulturen führt die Verehrung um einen Schritt weiter - die Göttin als Geberin UND Nehmerin des Lebens. Sie ist dann das Synonym für den Kreislauf der Natur, die Jahreszeiten, das notwendige Sterben um Leben zu ermöglichen. In dieser Form gibt es auch eine Dreifaltigkeit ihrer Form - Die Jungfrau, die Mutter, die Alte - Lebensbeginn, Fruchtbarkeit, Lebensende.
Als Lebensnehmerin kann sie auch Formen annehmen, die nicht so ansprechend sind. Der Rabe, die Kriegerin, der Tod selbst.
Die Form der Alten wird allerdings in einigen Kulturen nicht nur als Lebensende sondern auch als Prinzip der Weisheit verehrt. In dieser Form kann sie auch als Lehrerin und Gelehrte auftreten.

Auch in der Beziehung zu ihren Gläubigen, bzw deren Moralvorstellungen lassen sich Unterschiede erkennen. Diese reichen von einer zutiefst liebevollen und besorgten Mutter bist hin zur Natur selbst, die weder gut noch böse ist sondern immer nur dem heiligen Kreislauf folgt. Alle Varianten dazwischen sind möglich. In manchen Kulturen kann sie sogar all diese Gesichter tragen - je nachdem, welches Prinzip gerade vorherrscht.
Nur das komplett Böse, das Chaos, das Lebensverneinende wird man in einem Muttergöttinnen-Kult immer umsonst suchen.

Ebenfalls interessant ist die Verbindung mit dem männlichen Prinzip. Es gibt auch hier eine Reihe von Abstufungen. Das männliche Prinzip kann als gleichberechtigter Gefährte neben der Göttin thronen und entweder gemeinsam mit ihr oder in einem eigenen, aber mit dem der Göttin eng verbundenen, Kult verehrt werden. Er kann auch nur ein Gefährte für eine Nacht sein, dessen einzige Aufgabe es ist, zu zeugen. In manchen Kulten wird der Gefährte nach dieser einen Nacht als Opfer für das Land getötet. Und schließlich gibt es Kulte, in denen das männliche Prinzip gar keine Rolle spielt. Auch hier sind viele Varianten und Abstufungen zu finden.

Die Symbole, in denen sie verehrt wird, variiert stark. Das älteste ist wohl der Kreis. Doch auch der Weltenbaum oder die Spirale sind verbreitete Symbole. Ebenfalls oft zu finden sind Natur-Symbole: Höhlen, Felsen, bestimmte Pflanzen, Quellen usw.

Die Göttin wird in vielen Kulturen mit Erde gleichgesetzt, in einigen kommt noch eine besondere Verbindung zu Wasser hinzu. Allerdings vereinigt sie in ihrer Erscheinungsform als Natur selbst alle Elemente in sich. Wie im Falle der anderen Punkte ist aber auch hier eine große Vielfalt gegeben.