Zu viele Flüche

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Moderator: Thorn La Fahr

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Elehazaar
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Registriert: Mi 10. Aug 2011, 10:52

Zu viele Flüche

Beitrag von Elehazaar »

Nelly ist eine Koboldin und die Putzfrau des Schlosses des Zauberers Margel. Ein recht unangenehmer Zeitgenosse, aber der beste Herr, den Nelly bisher hatte. Doch wie auch ihre Vorherren kommt Margel so gut wie zu Tode. Und da steht Nelly nun. Allein in einem riesen Schloss voller Verfluchter, Monster und noch anderer Dinge die nicht mal einen echten Namen haben. Und gerade die Verfluchten würden doch gern alle in ihre ursprüngliche Gestalt zurückkehren. Als wenn das nicht schon problematisch genug wäre, muss sie davon ausgehen, dass dieses nun nicht mehr beherrschte Gemäuer von anderen Magiern übernommen werden könnte. Zu allem Überfluss wird auch das Schloss selbst rührselig und es lässt sich nicht sagen, auf wessen Seite es steht... .


Himmel, hab ich gelacht. Nach Kompanie der Oger und Diner des Grauens wusste ich ja, wie gut Martinez schreiben kann. Offensichtlich kann er es irgendwie immer. Eine fantastische Geschichte in ein Gerüst aus tiefsinnigem, offensichtlichem und tiefschwarzen Humor gepackt, die einfach fesselt und nicht mehr los lässt. Er kann es einfach. Eben nicht nur lustig, sonder auch eine wirklich gute Geschichte dabei. Dabei ist es eine Mischung aus Fantasy, Horror, Grusel und Hui Buh und bestimmt noch Anderem, was mir nur gerade nicht einfällt.
Nelly ist die Hauptfigur und ich habe sie ab der ersten Seite gemocht - ab der Zweiten habe ich sie geliebt und so habe ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen können. Die so liebenswerte und doch tief bodenständige und praktisch veranlagte Koboldin ist einfach wunderbar und des Öfteren habe ich mich gefragt, ob David Eddings Durnik da nicht irgendwie Pate stand. Auch die Nebencharaktere sind voller Witz, aber eben auch Tiefe. Sei es das Monster unter dem Bett, der in einen Flughund verwünschte Held, die in ein Echo verwünschte Bardin oder der Silbergnom, der mit seiner Arbeit nie nachkommen wird. Ein Feuerwerk von Ideen... Eigentlich kann man sogar sagen, alles, was man je an Gruselgestalten kennengelernt hat, ist hier in einem Werk vorhanden. Fast wie ein Lexikon, aber eben mit Leben und sehr, sehr viel Humor angefüllt.


Fazit:
Schreiend komische Fantasy mit einer wunderbaren Geschichte. Mehr als eine absolute Leseempfehlung kann ich nicht geben, denn Zu viele Flüche gibt dem Leser vergnügsame Stunden, die einen aus dem grauen Alltag reißen können. Und ganz offensichtlich kann man mit einem Martinez wirklich nichts verkehrt machen.
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