Der Zeitdieb

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Moderator: Thorn La Fahr

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Thorn La Fahr
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Der Zeitdieb

Beitrag von Thorn La Fahr »

Die Revisoren oder auch Regeln wollen endlich Ordnung in das Universum bringen und alle Überraschungen ausmerzen. Das ginge in einem still stehenden Universum recht gut. Da sie aber nicht selbst eingreifen können, beauftragen sie den besten Uhrmacher der Welt, die perfekte Uhr zu konstruieren. Das der Gute nicht weiß, dass sie damit der Welten Untergang bedeutet, ist nebensächlich.
Doch wenn alles steht steht, ist das nicht die totale Apokalypse? Und so beginnen sie zu reiten, die vier, ehm ... fünf Reiter der Apokalypse . Aber auf wessen Seite stehen die vier ... ehm ... fünf?
Und obendrein versuchen Susanne, Tods Enkelin, Lu-Tze und sein Schüler Lobsang, wie auch eine Revisorin, die zu viel am menschlich sein genascht hat, all dies zu verhindern!


Das Schöne an einem Pratchett ist ja, dass man nie so wirklich viel darüber schreiben muss. Jeder hat doch wohl schon einen gelesen oder? Also weiß man letztendlich Bescheid. Auch wenn der Zeitdieb kein neuer Pratchett ist, ich kannte ihn halt noch nicht. Jetzt kenn ich ihn. Und wie bei jedem Pratchett muss man eigentlich nur schreiben, wer mitmacht. Also los. Tod! Seine Enkelin Susanne! Lu-Tze, sein Schüler Lobsang und die Zeitmönche! Nanny Ogg! Die Reiter der Apokalypse! Die Revisoren! Und ein paar Einwegcharaktere.

Reich oder? Na gut... noch ein bisschen mehr.
Wie der Titel es vermuten lässt, geht es immens viel um Zeit. Pratchett spielt mit dem Begriff, wie es nur ein Pratchett kann. Er strickt eine Geschichte um die Zeit als Person und die Folgen der Zeit. Dabei gibt es philosophische Betrachtungen über das Thema, aber natürlich auf des Autors Art und Weise. Faszinierend fand ich dabei, mit welch spielerischer Leichtigkeit Pratchett manch recht komplexe Zeitstrukturen zu erklären weiß. Maximal zwei Mal musste man den ein oder anderen Satz lesen! ;)
Ansonsten ist es eine typische Pratchettgeschichte um einen Wettlauf auf ein Ziel zu, das in der Regel, auch hier, die Weltenrettung ist. Dabei wird er nicht langweilig und das Grinsen ist während des ganzen Buches im Gesicht fest gemeißelt, bis auf die Momente, wo man schallend lachen muss. Besonders schön fand ich dann auch noch, dass auch eine Susanne ganz offensichtlich romantische Gefühle zu erfahren weiß... aber auch wirklich zart und herrlich angedeutet.

Letztendlich kann man Pratchett-Romane in vier Kategorien einteilen, meiner Meinung nach: Normale, Gute, sehr Gute und Grandiose. Ich schwanke zwischen gut und sehr gut. Denn der Anfang ist einfach sehr gut, wie auch das Ende, aber dem Zustreben auf den Höhepunkt fehlt irgendwie die Dynamik. Ich weiß auch nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll.


Fazit:
Ein guter Pratchett
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