Die Anderen

[Thorn La Fahr]

Das Orakel spricht: Die Anderen werden kommen und das Land in den Abgrund reißen und alles zerstören. So sollen sich Elfen und Zwerge, Trolle und Orks auf das, was kommen mag vorbereiten. Doch nur verstümmelt kann die Prophezeiung die Völker erreichen und so geschieht... eigentlich nichts, wenn da nicht persönliche Gründe vorlägen, die auf seltsamen Wegen Angehörige aller Rassen zusammen führen und bei der Erfüllung letztendlich auch den Anderen den Weg... erschweren! Oder nicht? Oder doch?`Oder Vielleicht...?


Boris B. B. B. Kochs Buch ist eine Fantasy-Parodie. Folgende Bücher muss man gelesen haben, um dem Buch überhaupt etwas abgewinnen zu können: Die Elfen von Bernhard Hennen, Die Zwerge von Markus Heitz, Die Trolle von Christoph Hardebusch und Die Orks von Stan Nicholls. Verkehrt ist es nicht, auch wenigstens ein Buch aus der Erzferkelprophezeiung von Christian von Aster gelesen zu haben. Nicht wegen des Inhalts, sondern wegen des exzessiven Benutzens von Fußnoten. Des Weiteren gibt es Anlehnungen an den Herrn der Ringe und den Hobbit von Tolkien, wie auch an Die Oger von Stephan Russbüllt und wahrscheinlich noch andere Romane, die ich dann aber nicht selbst gelesen habe.

OK, es ist eine Parodie. Dazu gehört natürlich der direkte Bezug zu den Werken, die parodiert werden sollen. Das macht Koch sehr deutlich. Zum einen in der Wahl der Helden, die er aus vorgenannten Büchern entleiht und mit neuen, verqueren Namen versieht, die aber deutlich die Ähnlichkeit zu den Originalen haben. Auch deren Verhalten wird überspitzt wiedergegeben. Außerdem baut Koch aus den Plots der vier Hauptverunglimpfungswerke seinen Plot zusammen. Ich bin erstaunt, dass das ging, aber es ging wirklich und das gar nicht mal schlecht.
Zu einer Parodie gehört natürlich, dass sie lustig sein muss. Die ersten 30 Seiten hatte ich da echt bedenken, ich konnte nicht mal schmunzeln. Aber dann wurde der Autor warm und ja, ich habe nicht nur geschmunzelt, ich habe hier und da auch herzhaft gelacht. Bis das Buch tatsächlich ziemlich abgedreht wurde. Seien es die Werbeeinblendungen, der Trip zum Autor in der Berliner Nacht bei seiner Beichte oder spätestens zu Endschlacht, die nur für all die Autoren stattfindet, um eine neues Volk zu küren, dass den nächsten Völkerfantasyroman als Titel küren darf.

Aber alles in allem ... nicht schlecht. Wahrlich nicht herausragend, aber eben auch nicht schlecht.


Fazit:
300 Seiten für nicht ganz 8€ ist absolut OK und wenn man mal was Anderes lesen will, der Fantasy aber nicht abtrünnig werden möchte... ja, ist Die Anderen auf jeden Fall überlegenswert.