Eine Abhandlung über Bernrod
Verfasst: Sa 5. Mär 2011, 14:12
Eine Abhandlung über Bernrod, das größte bekannte Zwergenreich auf Balapur von Derman Holglas, Schriftgelehrter zu Albaron.
Vorwort:
Ich möchte ausdrücklich und unmissverständlich darauf hinweisen, dass diese Abhandlung nicht den Anspruch für sich erhebt, vollständig zu sein. Ich habe im Laufe etlicher Jahre, Berichte und Erzählungen gesammelt, um soviel an Fakten zusammenfassen zu können, wie es nie zuvor geschah. Alles in diesem Buch sind Fakten, außer es wird explizit darauf hingewiesen. Leider muss ich gestehen, dass sehr viele Gerüchte und Erzählungen, die bestenfalls lückenhaft oder zumindest sehr ungenau sind, jedoch ein großer Bestandteil dieses Buches sind. Jedoch ohne einige Gerüchte konnten etliche weiterführende Fakten vollkommen an Sinn verlieren, deswegen habe ich mich durchgerungen, sie mit aufzunehmen, um ein besseres, allgemeines Verständnis zu vermitteln.
Ansonsten bleibt mir nur viel Spaß bei der Lektüre und dem Studieren Bernrods zu wünschen.
- Derman Holglas, Schriftgelehrter zu Albaron
Einführung:
Im Nordosten, von Albaron aus gesehen, weit im Nordosten, erhebt sich über eine schier grenzenlose Ebene ein gewaltiges Bergmassiv. Die Galater und andere Völker bezeichnen dieses Gebirge als die Vier Gipfel. Der Name liegt auf der Hand, wegen den vier Gipfeln, die das Massiv krönen. Ich bin mir absolut sicher, dass die Zwerge einen eigenen Namen dafür haben, aber trotz jahrelanger Forschungsarbeit, konnte ich keinen Anhaltspunkt für einen eigenständigen, zwergischen Namen entdecken. Dennoch... ich bin fest überzeugt, dass es einen gibt. Aber dort fangen ja auch schon die Probleme an: Kein Zwerg, den ich persönlich befragte, sagte auch nur ein Wort über Bernrod, stimmte nie zu, dementierte aber auch nicht, einfach nur ein kollektives Schweigen. Nun aber weiter... von der großen Nordstraße zweigt ein kleiner, unscheinbarer Weg in Richtung Vier Gipfel ab. Diesem Weg folgt man 10 Tage lang und erreicht dann den kleinen Weiler Steinwiesen. Ein Auszug aus den Aufzeichnungen von Fermind Guthaus, Händler:
„ ... wir waren nun schon fast 10 Tage unterwegs ... die Straße, die man nur mit sehr viel gutem Willen als solche bezeichnen kann, scheint endlos zu sein ... die Moral der Wachen sinkt ... der Kutscher ist schon vor drei Tagen verloren gegangen ... wir poltern mit unserem Wagenzug einen sanften Hügel hinauf ... und gerade als die Mannschaft zu Meutern beginnt ... erstreckt sich in einigen Stadien Entfernung, zwischen einem kleinen Hain aus Kiefern und Tannen ... eine Ansiedlung ... einige kleinere Häuser im schlechten Zustand, die eindeutig allesamt Bauernhöfe darstellen ... aber das ist nur ein flüchtiger Eindruck, der sogleich verschwindet, denn die Ansiedlung wird von einem riesigen, vier Stock hohen Haus beherrscht ... endlich ... wir haben Steinwiesen erreicht ... und keine Sekunde zu spät ...“
Soweit zu diesen Aufzeichnungen die man getrost als wahr ansehen kann. Viele ähnliche Berichte habe ich gefunden, die alle das gleiche beschreiben.
Wer in Steinwiesen ankommt, muss seine Reise unterbrechen, erstens weil das riesige Gebäude das einzige Gasthaus in vielen Stadien Umgebung ist, zweitens weil die Verköstigung sehr gut ist und drittens die Betten weicher als Federn sind. Kurz und knapp, eine Nacht in dem Gasthaus ‚Zum Steinschlag’ ist ein Muss. Selbst wenn man sich das unglaublich teure Essen nicht leisten kann, geschweige denn die unverschämt teuren Zimmer, ist eine Weiterreise nicht sinnvoll, es sei denn man, will von vornherein, dass es zu keinem Geschäft mit den Zwergen kommt.
Faktum ist, das Haus wird von einem einäugigen Zwerg namens Kroghog Silberbart geführt. Die Angestellten, sowie alle sonstigen Bewohner des Weilers, sind ausnahmslos Galater, Galatstämmige und auch ein paar Menschen. Sie halten das Gasthaus in Schuss und pflanzen auf ihren Feldern die Nahrung für das große Haus an.
Was nun folgt sind Gerüchte und Halbwahrheiten... es wird behauptet, dass man dem Einäugigen sein Ziel, den Grund der Reise und falls man Händler ist, auch die Art der Ware die man mit sich führt, aber auch die Art der Ware die man erwerben will, mitteilen muss. Oder er fragt einfach danach und man erzählt es aus freien Stücken, jedoch ist mir keinerlei Aufzeichnung in die Hände gefallen, in denen es Reisende abgelehnt haben, etwas über ihren Zweck der Reise kundzutun und sie dann in Geschäftsverhandlungen mit den Zwergen treten konnten. Bleibt also nur der logische Schluss... Kroghog Silberbart scheint so eine Art Informant für das Zwergenreich zu sein. Jetzt kann man natürlich übervorsichtig sein und nie etwas erzählen, doch es gibt auch keine Berichte, in denen Zwerge, Banditen gleich, eine Händlerkarawane oder andere, die friedlich durch ihr Land reisen, überfallen hätten. Nun wie auch immer... weiter besagen die Gerüchte, dass nach einem Tag und einer Nacht des Rastens der Wirt die Reisenden stets verabschiedet... manche behaupten fast raus wirft. Man kann davon ausgehen, dass diese Zeit benötigt wird, damit der Wirt seine Informationen in den Berg schicken und Anweisungen erhalten kann, die Händler oder andere Besucher weiterzuschicken.
Nun wieder Fakten... sobald man Steinwiesen durchquert hat und sich auf der, nunmehr bei bestem Willen nicht mehr als eine solche zu bezeichnenden, Straße weiter den Vier Gipfeln nähert, gelangt man auch schon sehr bald in die südlichen Ausläufer des Gebirges. Von da an geht es mit einer ständigen Steigung nach oben. Die, bleiben wir mal der Einfachheit halber bei dem Begriff, Straße windet sich Serpentinen gleich um das riesige Gebirge herum, aber es ist nicht die einzige Straße dort oben. Von ihr zweigen immer wieder weitere Straßen ab, die in enge Schluchten oder tiefe Täler, die mehr Einschnitte im Fels sind, führen.
In diesem Gewirr von Straßen, eher Bergpfaden, hat sich so mancher Reisender wochenlang aufgehalten, ohne auch nur je zum Gipfel, geschweige denn wieder nach unten zu finden. Langer Rede, kurzer Sinn... wenn die Zwerge jemanden nicht sehen wollen, dann lassen sie sich selber nicht sehen und man kann unverrichteter Dinge wieder abziehen, was schon so manchen reichen Kaufmann in den Ruin gestürzt hat, da er sein Vermögen in einen vermeintlich lukrativen Handelszug gesteckt hat und von den Zwergen nicht empfangen wurde.
Wer aber interessante Waren mit sich führt, oder es sich in den Augen der Herrscher der Vier Gipfel auf irgendeine ominöse Art und Weise verdient hat, der wird irgendwann auf einem der unendlich vielen Bergpfade eine Gruppe von Zwergen gegenüberstehen und die eigentliche Reise beginnt.
Vorwort:
Ich möchte ausdrücklich und unmissverständlich darauf hinweisen, dass diese Abhandlung nicht den Anspruch für sich erhebt, vollständig zu sein. Ich habe im Laufe etlicher Jahre, Berichte und Erzählungen gesammelt, um soviel an Fakten zusammenfassen zu können, wie es nie zuvor geschah. Alles in diesem Buch sind Fakten, außer es wird explizit darauf hingewiesen. Leider muss ich gestehen, dass sehr viele Gerüchte und Erzählungen, die bestenfalls lückenhaft oder zumindest sehr ungenau sind, jedoch ein großer Bestandteil dieses Buches sind. Jedoch ohne einige Gerüchte konnten etliche weiterführende Fakten vollkommen an Sinn verlieren, deswegen habe ich mich durchgerungen, sie mit aufzunehmen, um ein besseres, allgemeines Verständnis zu vermitteln.
Ansonsten bleibt mir nur viel Spaß bei der Lektüre und dem Studieren Bernrods zu wünschen.
- Derman Holglas, Schriftgelehrter zu Albaron
Einführung:
Im Nordosten, von Albaron aus gesehen, weit im Nordosten, erhebt sich über eine schier grenzenlose Ebene ein gewaltiges Bergmassiv. Die Galater und andere Völker bezeichnen dieses Gebirge als die Vier Gipfel. Der Name liegt auf der Hand, wegen den vier Gipfeln, die das Massiv krönen. Ich bin mir absolut sicher, dass die Zwerge einen eigenen Namen dafür haben, aber trotz jahrelanger Forschungsarbeit, konnte ich keinen Anhaltspunkt für einen eigenständigen, zwergischen Namen entdecken. Dennoch... ich bin fest überzeugt, dass es einen gibt. Aber dort fangen ja auch schon die Probleme an: Kein Zwerg, den ich persönlich befragte, sagte auch nur ein Wort über Bernrod, stimmte nie zu, dementierte aber auch nicht, einfach nur ein kollektives Schweigen. Nun aber weiter... von der großen Nordstraße zweigt ein kleiner, unscheinbarer Weg in Richtung Vier Gipfel ab. Diesem Weg folgt man 10 Tage lang und erreicht dann den kleinen Weiler Steinwiesen. Ein Auszug aus den Aufzeichnungen von Fermind Guthaus, Händler:
„ ... wir waren nun schon fast 10 Tage unterwegs ... die Straße, die man nur mit sehr viel gutem Willen als solche bezeichnen kann, scheint endlos zu sein ... die Moral der Wachen sinkt ... der Kutscher ist schon vor drei Tagen verloren gegangen ... wir poltern mit unserem Wagenzug einen sanften Hügel hinauf ... und gerade als die Mannschaft zu Meutern beginnt ... erstreckt sich in einigen Stadien Entfernung, zwischen einem kleinen Hain aus Kiefern und Tannen ... eine Ansiedlung ... einige kleinere Häuser im schlechten Zustand, die eindeutig allesamt Bauernhöfe darstellen ... aber das ist nur ein flüchtiger Eindruck, der sogleich verschwindet, denn die Ansiedlung wird von einem riesigen, vier Stock hohen Haus beherrscht ... endlich ... wir haben Steinwiesen erreicht ... und keine Sekunde zu spät ...“
Soweit zu diesen Aufzeichnungen die man getrost als wahr ansehen kann. Viele ähnliche Berichte habe ich gefunden, die alle das gleiche beschreiben.
Wer in Steinwiesen ankommt, muss seine Reise unterbrechen, erstens weil das riesige Gebäude das einzige Gasthaus in vielen Stadien Umgebung ist, zweitens weil die Verköstigung sehr gut ist und drittens die Betten weicher als Federn sind. Kurz und knapp, eine Nacht in dem Gasthaus ‚Zum Steinschlag’ ist ein Muss. Selbst wenn man sich das unglaublich teure Essen nicht leisten kann, geschweige denn die unverschämt teuren Zimmer, ist eine Weiterreise nicht sinnvoll, es sei denn man, will von vornherein, dass es zu keinem Geschäft mit den Zwergen kommt.
Faktum ist, das Haus wird von einem einäugigen Zwerg namens Kroghog Silberbart geführt. Die Angestellten, sowie alle sonstigen Bewohner des Weilers, sind ausnahmslos Galater, Galatstämmige und auch ein paar Menschen. Sie halten das Gasthaus in Schuss und pflanzen auf ihren Feldern die Nahrung für das große Haus an.
Was nun folgt sind Gerüchte und Halbwahrheiten... es wird behauptet, dass man dem Einäugigen sein Ziel, den Grund der Reise und falls man Händler ist, auch die Art der Ware die man mit sich führt, aber auch die Art der Ware die man erwerben will, mitteilen muss. Oder er fragt einfach danach und man erzählt es aus freien Stücken, jedoch ist mir keinerlei Aufzeichnung in die Hände gefallen, in denen es Reisende abgelehnt haben, etwas über ihren Zweck der Reise kundzutun und sie dann in Geschäftsverhandlungen mit den Zwergen treten konnten. Bleibt also nur der logische Schluss... Kroghog Silberbart scheint so eine Art Informant für das Zwergenreich zu sein. Jetzt kann man natürlich übervorsichtig sein und nie etwas erzählen, doch es gibt auch keine Berichte, in denen Zwerge, Banditen gleich, eine Händlerkarawane oder andere, die friedlich durch ihr Land reisen, überfallen hätten. Nun wie auch immer... weiter besagen die Gerüchte, dass nach einem Tag und einer Nacht des Rastens der Wirt die Reisenden stets verabschiedet... manche behaupten fast raus wirft. Man kann davon ausgehen, dass diese Zeit benötigt wird, damit der Wirt seine Informationen in den Berg schicken und Anweisungen erhalten kann, die Händler oder andere Besucher weiterzuschicken.
Nun wieder Fakten... sobald man Steinwiesen durchquert hat und sich auf der, nunmehr bei bestem Willen nicht mehr als eine solche zu bezeichnenden, Straße weiter den Vier Gipfeln nähert, gelangt man auch schon sehr bald in die südlichen Ausläufer des Gebirges. Von da an geht es mit einer ständigen Steigung nach oben. Die, bleiben wir mal der Einfachheit halber bei dem Begriff, Straße windet sich Serpentinen gleich um das riesige Gebirge herum, aber es ist nicht die einzige Straße dort oben. Von ihr zweigen immer wieder weitere Straßen ab, die in enge Schluchten oder tiefe Täler, die mehr Einschnitte im Fels sind, führen.
In diesem Gewirr von Straßen, eher Bergpfaden, hat sich so mancher Reisender wochenlang aufgehalten, ohne auch nur je zum Gipfel, geschweige denn wieder nach unten zu finden. Langer Rede, kurzer Sinn... wenn die Zwerge jemanden nicht sehen wollen, dann lassen sie sich selber nicht sehen und man kann unverrichteter Dinge wieder abziehen, was schon so manchen reichen Kaufmann in den Ruin gestürzt hat, da er sein Vermögen in einen vermeintlich lukrativen Handelszug gesteckt hat und von den Zwergen nicht empfangen wurde.
Wer aber interessante Waren mit sich führt, oder es sich in den Augen der Herrscher der Vier Gipfel auf irgendeine ominöse Art und Weise verdient hat, der wird irgendwann auf einem der unendlich vielen Bergpfade eine Gruppe von Zwergen gegenüberstehen und die eigentliche Reise beginnt.