Kelbeq

Kelbeq ist die grüne Lunge Galats. Ein Kontinent, der weit über 96 Prozent nur aus Wäldern besteht. Der Rest ist urbanes Land und ein paar Städte, von denen aber explizit die Multimillionenstadt Kelbeqai genannt werden muss.
In Kelbeqai leben 8 Millionen Galater und Fremdwesen anderer Systeme. Der drittgrößte Raumhafen Galats verbindet die Stadt nicht nur mit dem Rest des Planeten, sondern auch mit dem Rest der Milchstraße. Interessant an Kelbeqai ist die Architektur, die durch das sie umgebende Land geprägt wird. Nicht nur, dass die meisten Gebäude stark an Bäume erinnern, auch die Farben der Stadt sind entsprechend gewählt. Deswegen wird Kelbeqai auch die Grüne Stadt genannt.
So schön dies auch grad von weitem aussieht, weil sich, bis auf den Raumhafen, alles harmonisch in die Landschaft einfügt, so ist es doch für einen Städter ungewohnt dort zu sein. Grad jemand aus lichten Städten wie Jalena, ist es dort düster und fast schon bedrohlich. In den unteren Bereichen der Stadt sind die Fassaden nämlich natürlich in Brauntöne gehalten und erst ab halber Höhe der Häuser geht es dann in die grünen Töne über, die aber auch nicht wirklich immer als hell zu bezeichnen sind.
Trotzdem ist die Metropole ein Quell des Lebens und durchaus einen Besuch wert, da sie deutlich zeigt, dass es sehr gut möglich ist, auch in einer zivilisierten und technisch hoch stehenden Welt nicht die Nähe zur Natur zu verlieren, sondern eine gewisse Nähe erhalten werden kann.

Nun aber zu dem, was Kelbeq ausmacht. Die Wälder. Millionen von Quadratkilometern urwüchsiger Wald gepaart mit Millionen von Quadratkilometern Wälder, die als urbanes Nutzland von den Einwohnern gehegt und gepflegt werden, aber halt nur nach ihren Vorstellungen wachsen dürfen.
Holz ist die Haupteinnahmequelle der Kelbeqer, wie es vielleicht verständlich ist, aber auch nicht nur in seiner puren Form, sondern auch weiterverarbeitet in Möbeln und Kunstwerken, Nutzgegenständen und allen anderen möglichen Formen, die man aus Holz nur herstellen kann.

Noch interessanter aber ist die unglaublich große Fläche unberührten Waldes, die es so in der Form zusammenhängend auf Galat kein zweites mal mehr gibt. Alle möglichen Arten von Bäumen sind dort zu finden, urwüchsige Mischwälder aus Nadel und Laubwäldern, wie auch die für Galat typischen Astwälder, Bäume deren Blätterdach aus filigranem und hauchzartem Astwerk bestehen. Mal als verschlungene, kleine Haine, deren Bäume nie höher als 5 Meter werden, aber auch große Gebiete, die von Giganten an die 70-80 Meter besiedelt werden.
Einem Pflanzenwuchs, der dem jeweiligen grünen Dach über sich vollkommen angepasst ist und sich in undenkbar langer Zeit entwickelt hat und auch heute noch ungestört weiterentwickeln darf. Ebenso wie die Tierwelt, die auch hier einzigartig dem Walde angepasst ist, auch wenn da keine Tiere zu nennen sind, die sich jetzt besonders auf den kelbeqer Wald spezialisiert hätten, oder sogar nur hier vorkommen.
Zumindest ist dies der Stand der Forschung und genau das ist das nächste Besondere an Kelbeq. Man versucht gezielt Forscher von diesen Wäldern fern zu halten, um sie so zu erhalten, wie sie gewachsen sind. Was dort also noch unentdeckt schlummert, mag nur die Fantasie zu erklären und vor allem wird so natürlich auch den wüstesten Spekulationen Tür und Tor geöffnet, was dort alles existiert und haust.

Von Ungeheuern ist da die Rede, Sauriern, Vögeln so groß wie Beibooten. Aber auch von Feenwesen, wandelnden Bäumen, die sogar sprechen können. Hexen, die dort schon seit Urzeiten hausen (Auch wenn keiner weiß, wie die sich dann wohl vermehren… obwohl es dazu dann auch ein paar sehr üble Gerüchte gibt.) und anderen Gestalten, die eher in den Bereich Märchen passen und bei denen wahrscheinlich sogar ein Mitglied der Alten Völker etwas erstaunt eine Augenbraue heben würde.
Erstaunlicherweise wird die kelbeqer Wald aber nicht als Rückzugsgebiet der Alten Völker bezeichnet, wie es doch sonst fast immer der Fall ist, wenn ein größeres Gebiet auf Galat noch nicht so direkt von der technischen Zivilisation erreicht wurde. Aber genau das scheint auch der Grund zu sein, warum die Galater dann diesen Geschichten über den Wald mehr Glauben zu schenken scheinen, als so mancher Geschichte über Wohnorte der Alten Völker auf Galat. Oder aber es sind nur tiefste Sehnsüchte in den Herzen der Erwachsenen, dass hier noch die Geschichten aus ihrer Kindheit lebendig sein könnten.

Fakt aber ist und bleibt, dass jemand, der wirklich viel Wald auf einem Platz sehen will und sich selbst aus erhöhter Position scheinbar nur von grünen Giganten umzingelt fühlen möchte, in Kelbeq genau richtig ist.