Die Garadora:

Die Garadora ist im wahrsten Sinne eine Heilpflanze. Das Problem ist, dass nur ihre ätherischen Öle eine Wirkung zeigen. Um diese zu gewinnen, muss die Pflanze ausgepresst werden. Das frische Öl stinkt so dermaßen, dass faule Eier ein regelrechter Wohlgeruch sind. Leider gibt es aber auch kaum ein besseres, natürliches Mittel gegen Kopfschmerzen und Migräne.
Die Garadora erinnert dabei an von Große und aussehen her sehr an die terranischen Butterblumen. Auch wächst die Garadora am liebsten in grünen, weiten und meist sonnenbeschienenen Wiesen. Sie kommt ursprünglich von Galat, ist heutzutage aber auch auf Balapur beheimatet.

Der Mirgan:

Mirgane sind Raubvögel, die man überall auf Balapur und in Teilen Galats finden kann. Sie haben sich den jeweiligen Gebieten derart angepasst, dass sie sich teilweise erheblich im Aussehen und Verhalten unterscheiden. Dennoch gehören sie alle derselben Gattung an. Wenn man einen Raubvogel mit roten Augen sieht, dann hat man einen Mirgan vor sich. Ohne zu Übertreiben kann man sagen, das Mirgane die am häufigsten anzutreffenden Raubvögel auf Balapur und Galat sind.

Die Steinmade:

Die Steinmade gehört zu den vielleicht seltensten Pflanzen überhaupt. Tatsächlich wurde bisher erst eine einzige entdeckt, und das von einem der Drachenreiter der Aijnan auf Thrumumbahr. Er fand sie an vollkommen unzugänglicher Stelle in den höchsten Höhen des Bahrum-Gebirges, und es ist nicht einmal klar, ob es nicht vielleicht die einzige Pflanze ihrer Art ist oder ob es noch mehrere von ihr gibt.

Sie ist etwa einen Schritt hoch und etwa eineinhalb Schritt ausladend. Mit sechs dünnen Beinchen ist sie in der Lage, sich in festen Fels zu graben. Die Beinchen wachsen aus einem gurkenähnlichen Rumpf. Der zum einen von einem so feinen Netz aus kleinsten Härchen bedeckt ist, dass sie kaum zu sehen, aber doch zu fühlen sind. Der Körper der Steinmade fühlt sich ein wenig wie ein Weidenkätzchen an. Aus dem Körper wachsen rundherum in regelmäßigen Abständen kleine Dornen und Nadeln hervor. Auf dem Rumpf der Pflanze sitzt eine waschschüssel- oder salatschüsselgroße Schüssel. Aus dem Boden der Schüssel wiederum wachsen sechs Tentakel, die die eigentliche Länge der Pflanze weit übersteigen. Die Farbe der Steinmade ist schwer zu beschreiben, da sie eigentlich alle bekannten Farben in sich vereint und nur als bunt bezeichnet werden kann.

Die Steinmade in Aktion zu sehen, ist schon etwas Besonderes, denn man kann sie wirklich bei ihrem Tun beobachten. Die Tentakel tasten umher. Langsam, aber doch deutlich sichtbar. Mit kleinen Greifzangen an den Enden bohren sie sich in den Fels unter ihr und brechen dort winzige Stücke heraus. Diese Bruchstücke werden dann hoch gehoben und in die Pflanzenschale gelegt. Bei ihrem Werk bricht die Steinmade pro Stunde etwa eine Unze Gestein.
Was dann in der Pflanze mit dem Stein geschieht, ist noch vollkommen unbekannt. Jedoch sondert sie in regelmäßigen Abständen aus den Dornen, bzw. Nadeln ihres Leibes ein feines, graues Pulver aus, das in der Natur wohl vom Wind weggeweht wird.
Bei der Untersuchung der Pflanze wurde das Pulver hingegen untersucht und es wurde festgestellt, dass es sich hierbei um mit wilder Magie aufgeladenes Mithril handelt. Tatsächlich ist es möglich, so man in der Lage ist die wilde Magie aus dem Pulver zu entfernen oder zu kanalisieren, reines Mithril zu erhalten. Jedoch ist die Steinmade kaum als Mithrilproduzent zu bezeichnen, denn auf diese Weise stellt die Pflanze in zwei, bis drei Tagen gerade mal eine Unze an Mithril her. Trotzdem bleibt bestehen, dass sie tatsächlich in der Lage ist, dieses überaus seltene Metall in natürlichen Vorgängen aus Felsgestein herzustellen.

Ob und wie die Steinmade sich fortpflanzt, ist unbekannt. Ihren Namen aber hat sie schlicht und ergreifend von ihrem Umgang mit Felsgestein her, das für sie Nahrung ist. Das Mithril scheint ein reines Abfallprodukt zu sein.

Der Felsmirgan:

Der Felsmirgan lebt in den zerklüfteten Höhen des Bahrum-Gebirges. Er ist der größte Abkömmling der Mirganfamilie. Mit einer Spannweite von bis zu acht Metern ist er ein wahrer Gigant der Lüfte. Sein Gefieder ist von oben betrachtet grau, von unten gesehen hellblau mit jeweils weißen Spitzen. Die typischen roten Augen der Mirgane komplettieren sein aussehen.

Felsmirgane sind, wie alle Mirgane, Einzelgänger. Die Ausnahme bildet die Paarungszeit, die zwei Monate vor der Regenzeit liegt. Das brüten und aufziehen des Nachwuchses, ist ausschließlich die Aufgabe des männlichen Vogels. Ein Gelege beinhaltet stets nur ein einziges Ei. Das Jungtier wird 13 Monate lang vom Vater versorgt, bis es flügge wird.

Felsmirgane beanspruchen ein riesiges Gebiet für sich selber und dulden keinen weiteren Artgenossen in ihrem Jagdgebiet. Seltsamerweise leben im Bahrum-Gebirge schätzungsweise 100 Alttiere. Sie müssen sich derart angepasst haben, das sie ihre Jagdgebiete nicht auf das Gebirge beziehen, sondern nur auf die Wüste, die Steppe und das Meer.

Da sie reine Raubvögel sind, rühren sie Aas nicht an. Zu ihrer Beute zählen sie jegliches Lebewesen an Land, in der Luft und zu Wasser. Sehr selten greifen sie einen Angehörigen der Völker Thrumumbahrs an. Natürliche Feinde haben sie nicht.

Bratknolle:

Die Bratknolle ist eine der unzähligen Knollen, die in der Steppe von Thrumumbahr von den dort lebenden Vogelreitern gesucht und benutzt wird. Sie wächst am Wurzelwerk achteckiger Grasformationen, unter denen sie ausgegraben und abgeerntet werden können. Die Bratknolle ist etwa Kindskopf groß, wenn sie reif zum ernten ist. Wird die achteckige Grasformation wieder zurück gepflanzt, so bildet sich nach kurzer Zeit eine neue Knolle am Wurzelwerk.
Bei der Bratknolle handelt es sich um eine typische Essknolle, denn die Vogelreiter schneiden sie zumeist in kleine Stücke und braten sie dann in einer Pfanne als leckeres Pfannengericht.

Die Navao:

Der Navao lebt in Gruppen von 12 bis 50 Tieren an der Küste beim Sassar-Gebirge. Die Tiere suchen die Nähe von Salzwasser und haben ihre Bruthöhlen meist nicht weiter als 100 Schritt vom Wasser entfernt.

Navaos haben einen lang gestreckten Körperbau mit kurzen Beinen, die sie eng an den Körper legen können beim Schwimmen. Ihr grau gestromtes Fell ist glatt und Wasser perlt einfach davon ab. Ein ausgewachsener Navao ist so um die 60 cm lang von der Nasen- bis zur Schwanzspitze. Sie haben zwischen den Vorderbeinen und dem Körper große Fellfalten, die sie im Wasser, wie Flügel nutzen beim Schwimmen. Wenn sie sich bedroht fühlen, richten sie sich auf ihre Hinterbeine auf und spreizen die Vorderbeine ab, um so durch die ausgebreiteten Falten mehr Volumen zu zeigen.

Fühlen sich Navaos angegriffen, oder ihre Bruthöhle bedroht, so gehen sie gemeinsam zum Angriff über. Dabei hinterlassen ihre Krallen heftige Kratzer und mit ihren Zähnen sind sie in der Lage große Stücke aus dem Fleisch heraus zu beißen.

Navaos geben unterschiedliche Laute von sich, die von Kicksen über Keckern bis hin zum Glucksen reichen. Sie ernähren sich von Fisch und Meeresfrüchte, die sie bevorzugt um die Morgendämmerung herum jagen. Sind keine natürlichen Felsenhöhlen verfügbar, graben die Navaos kleine Höhlen in feste Erde.

Man kann Navaos zähmen, aber das ist schwer. Hat man aber einen Weg gefunden, so hat man treue Begleiter, die einem durch Dick und Dünn folgen. So gibt es eine Sinar Isbela, die mit Hilfe ihrer 15 Navaos im Küstenbereich zwischen dem Hafen Meritatons und Talentar Wassersteine sammelt.

Würzknolle:

Die Würzknolle ist eine der unzähligen Knollen, die in der Steppe von Thrumumbahr von den dort lebenden Vogelreitern gesucht und benutzt wird. Die Würzknolle macht dadurch auf sich aufmerksam, dass sie unterhalb eines hoch aufschießenden Grashalms wächst, der einem Ausgewachsenen bis zur Hüfte reicht. In Gebieten der Steppe, wo das Gras sonst nicht so hoch schießt, fällt die Lage der Knolle deswegen gut auf. Die Knolle ist Kindsfaust groß.
Die Aijnan der Steppe reiben die Gewürzknolle zu einem feinen Pulver und benutzen sie, wie der Name es sagt, zum würzen ihrer Speisen.

Der Meerwolf:

Als erste Bewohner der alten Völker Thrumumbahrs wurden die Reiter von Kemlahs Rotte in einen Kampf mit diesen zwei Schritt großen, zotteligen Wesen verwickelt. Diese Wesen gehen auf zwei Beinen, haben gefährlich scharfe Klauen und könnten von Unwissenden durchaus mit Werwölfen verwechselt werden. Meerwölfe sind den Sinar als Haustiere der Segg bekannt.

Die Heilerin Amkakra in Foroto-Yama erzählte Folgendes:
Der Meerwolf, die Pest der Meere. Geboren aus einem dunklen Schlund fallen sie direkt in den verderbten Schoß der Feinde und werden von ihnen zu dem gemacht, was sie sind. Gefährliche Haustiere, mit unangenehmen Eigenschaften. In ihren Krallen sind dünne Kanäle, durch die sie eine Flüssigkeit absondern. Der Feind fängt sie auch auf, um ein gefürchtetes Gift daraus zu brauen, aber eine Verletzung der Krallen heilt nicht ohne, dass sie ordentlich behandelt wird. Magie ist hier machtlos, gerade so, als würde sich ein Fluch wehren. Ist der Meerwolf ausgetrocknet, nicht im Wasser, ist die Wirkung stärker, als wenn er frisch aus dem Wasser kommt.

Über die Behandlung der Wunden, die diese Wesen reißen wird verbreitet:
Die Blätter von nach einem Regenschauer gepflückten Dreizackkraut, getrocknet im Schatten. Zerstoßen davon drei Teile. Dazu frische Minze, die mit den runden Blättern. Aufgekocht zu einem Sud, mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Ein Teil Salz, Meersalz, das ist wichtig. Fein zerstoßen, dann löst es sich schneller. Und eine Priese von zerstoßenen Kernen der Gelbrundbeere.

Wichtig ist, dass der Sud, den man erhält nur warm wirkt und auf den blutenden Wunden. Es wird in die Wunden gegeben und so lange mit Tüchern wieder heraus gesogen, bis es sich nicht mehr grün färbt, mit dem Blut, sondern bräunlich. Dann kann man die Wunden mit Wasser ausspülen und Heilen oder Nähen und Verbinden.

Entsprechende Sets mit den notwendigen Zutaten, Gerätschaften und Anleitungen zur Verwendung werden von den Sinar nicht nur den Patrouillen und Wachtürmen, sondern auch der elbischen Flotte geschickt, damit niemand durch den Mangel daran an den Wunden der Meerwölfe sterben muss.

Seidenkoralle:

Die Seidenkoralle ist eine nur im Korallenriff südlich der Küste Thrumumbahrs vorkommende Korallenart. Sie wächst nicht überall im Riff, sondern nur an bisher 10 bekannten Stellen. Die Koralle selbst ist nicht anders, als andere Korallen. Ihre Grundfarbe ist ein milchiges Gelb. Das Besondere an der Seidenkoralle ist ihre Ausscheidung, die jede Nacht stattfinden. Es sind meterlange, sehr dünne schimmernde Fäden. Die Elben Thrumumbahrs haben mit diesen, wegen ihrer Filigranität sehr schwierig zu erntenden Fäden experimentiert und am Ende kam die überall auf Balapur bekannte und Elbenseide heraus, die auf den Kontinenten Thrumumbahrs zu horrenden Preisen angeboten wird.

Der Nachtflügler:

Der Nachtflügler ist ein sowohl auf Galat, wie auch auf Balapur weit verbreiteter Kleinstvogel. Dabei ist das nicht einmal zwei Daumen große Tier ein wahrer Meister der Anpassung. Innerhalb von zumeist nur zwei Generationen schafft er es, sich neuen Umgebungen anzupassen. Dies betrifft nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern auch das farbliche Äußere.
Deswegen ist es eigentlich auch vollkommen unmöglich eine Farbe des Gefieders zu beschreiben, weil sie vollständig vom Lebensraum abhängt. Einzig die Körperform und Größe bleibt erhalten, da sich auch die Schnabel- und Krallenform dem Nahrungsangebot anpasst.
Ebenso verhält es sich mit den Lauten des Vogels. Ob es eher melodiös oder schrill ist, ob er viel pfeift oder eher schweigsam ist, hängt ebenfalls vom Lebensraum ab.
Zwei Dinge aber bleiben immer gleich. Der Nachtflügler lebt immer in kleinen Schwärmen von bis zu 30 Tieren. Die Schwärme bilden dabei auch Brutkolonien. Nachtflüglerpärchen, die sich einmal gefunden haben, verlassen einander nie mehr. Und der Nachtflügler wird von Licht angezogen. Es kann also durchaus passieren, dass man an einem Lagerfeuer auf einmal von einem Schwarm der kleinen Vögel umschwirrt wird, oder auch die Lampe, die man gerade hält. Wenn es ums Licht geht, kennen die Nachtflügler keine Scheu mehr, die sie sonst an den Tag legen.
Dabei aber sind ihre Instinkte wenigstens so gut, dass sie sich nicht lebensverachtend in heiße Lichtquellen stürzen und vergehen.

Urilus:

Der Urilus wird auch Kriech- oder Schleichschatten genannt und kommt normalerweise in den Höhlen des Sassar vor. Wenn man im Halbdunkel nicht darauf achtet, dann wirken sie, wie der Schatten von etwas, so dunkel, wie sind sie. Sie kriechen über den Boden und über die Wände und ernähren sich dadurch, dass sie ihre Beute umschlingen, ersticken und sie dann in ihre Mundöffnung an der Unterseite einführen. Wenn man einen Schleichschatten nicht kennt, dann könnte man meinen, jemand hätte ein Fell eines schwarzfelligen Tieres am Boden liegen lassen. In tiefen Höhlen wurden Schleichschatten gesehen, die über 3 Schritt im Durchmesser sind. Schleichschatten sind allgemein friedlich und greifen nur an, was von der Größe her für sie als Beute in Frage kommt. Sie werden dabei von Wärme angezogen und folgen keiner kalten Beute, fressen aber wohl am Boden liegendes, kaltes Aas, wenn sie darauf stoßen.

Seidenmade:

Die Seidenmade ist schon ein seltsames Geschöpf. Eigentlich ist es eine Raupe. Jedoch vergisst diese Raupe nach dem Verpuppen, sich in einen Schmetterling zu verwandeln und frisst sich dann aus ihrer Puppe, um einfach eine Made/Raupe zu bleiben. Vielleicht versucht die Seidenmade es ja, ein Schmetterling zu werden, jedoch wurde noch nie in ihrer etwa fünfjährigen Lebenszeit beobachtet, dass sie es schaffen würde.
Doch ist das nicht das einzig Besondere an der Seidenmade. Aus den abgelegten Puppen der Seidenmade gewinnen die Aijnan Thrumumbahrs ihre Aijnanseide. So weit, so gut. Dass die Aijnan dies heute wieder können, liegt an den Gegangenen, die, als sie Thrumumbahr vor 7.000 Jahren in Richtung Toraims verließen, eine kleine Kolonie der Seidenmaden mitnahmen. Denn es gibt diese Made weder auf Balapur, noch ist sie heute noch auf Galat zu finden. Trotzdem geht man davon aus, dass sie ursprünglich von Galat mit den ersten Galatern kam, die dann zu den Aijnan wurden und sie sich nur verändert hat. Denn alle Insekten und Kleinstlebewesen Thrumumbahrs fangen bei einer Größe des Oberkörpers eines ausgewachsenen Mannes an.
Die Seidenmade ist also durchaus eines der mysteriösen Lebewesen im Sola-System, aber vor allem der Produzent der wundervollen, aber auch strapazierfähigen Aijnanseide.