Die fiese Meerjungfrau

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Thorn La Fahr
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Die fiese Meerjungfrau

Beitrag von Thorn La Fahr »

Der Zug der Meerjungfrauen steht einmal mehr an. Aber diesmal ist es anders. Eine junge Königin zeigt sich den Menschen um Königin Beatrice, die in Begleitung von Dornröschen, Schneewittchen und Aschenputtel die traditionelle Begrüßung und den Tausch von Geschenken vornehmen wollen. Lirea, Tochter des Königs der Meerjungfrauen, hat ihren Vater getötet und scheint wahnsinnig. Sie stürzt sich auf Beatrice und rammt ihr einen Dolch in die Brust. Nicht nur die Verletzung scheint tödlich, auch ist die Seele der Königin gefangen im Dolch. Und schon beginnt ein Rennen um das Leben der Königin - und nicht zuletzt um den Frieden zwischen Land und Meer. Und das alles, weil die Geschichte um die Meerjungfrau und den Prinzen ganz anders verlief, als es das Märchen uns glauben machen will... .


Zunächst einmal schreibe ich meine Gedanken in einem eigenen Thread auf, weil es sich um eine vollständig eigenständige Geschichte handelt. Trotzdem wäre es mehr als Vorteilhaft, vorher Drei Engel für Armand gelesen zu haben, da Jim C. Hines nicht mehr viel zur Vorgeschichte von Danielle, Schnee und Talia sagt.

OK, let's go. Noch mehr als in Drei Engel für Armand erzählt Jim C. Hines eine knallharte Fantasygeschichte, wo es wirklich wenig zu lachen und nicht viel zu schmunzeln gibt. Er entlehnt Ideen in der Märchenwelt und doch kreiert er darum herum etwas Anderes, was mit Märchen nicht mehr viel gemein hat.
Letztendlich fünf Parteien gibt es in dem Buch und neben dem Wettlauf um der Königin Leben und dem Frieden ist es eine Geschichte um wechselnde Fronten, Bündnisse und Verrat. Dabei wechseln die Seiten plötzlich und stellenweise sogar überraschend. Mehr braucht es nicht in diesem Buch, denn auch wenn es anders klingt, ist das hier keine große Geschichte und sie ist nicht episch. Aber eben auch die kleinen Geschichten können packend sein und einen an seinen Lieblingsleseort fesseln. Genau das macht die fiese Meerjungfrau und was will man mehr.
Hines Stil ist dabei handfest, ohne überragend zu sein. Originell, ohne dabei zu überraschen. Bekannte Fantasykost, ohne dabei auch nur ansatzweise zu langweilen. Zwar beginnt die Geschichte etwas träger, als die Engel, dafür aber wird sie dann umso rasanter. Und wer denkt, eine Märchenadaption müsse denn auch wie ein Märchen enden, wird sich getäuscht sehen. Eitel Sonnenschein wird wahrlich nicht geboten.
Die Charaktere sind dabei klar umrissen, man erkennt sie wieder und würde es auch tun, wenn die Namen nicht explizit genannt würden. Das ist dann schon etwas Besonderes, was es nicht oft zu lesen gibt. Obwohl - Danielle, Schnee und Talia sind so unterschiedlich, dass es vielleicht doch nicht so schwer ist, zu Papier zu bringen. Trotzdem, es macht einfach Spaß. Die drei machen einfach Spaß.


Fazit:
Gehört gelesen ins Bücherregal.
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