In diesem Buch geht es ausschließlich um Wulfgar, wie er weiter Abstürzt. Als Rausschmeißer in einer Taverne in Luskan, verfällt er immer mehr dem Alkohol und zerstört somit sich und alle die sich um sich Sorgen. Schlußendlich verliert er seine Arbeit und zu allem Unglück wird ihm auch noch sein Kriegshammer gestohlen. Er bekommt auch kaum mit, dass er und sein neuer Freund, ein gewiefter Ganove, für einen Mordversuch an seinem alten Freund Deudermont Verhaften und Verurteilt werden. Durch Fürsprache von Deudermont gelingt es den beiden Luskan zu verlassen, nur damit Wulfgar erneut in Gefangenschaft gerät, weil er der unberechtigten Vergewaltigung an einer Adeligen beschuldigt wird.
Ich dachte ja, das es wieder einmal ein typischer Salvatore ist, denn schon auf Seite acht kommt der erste Kampf. Aber es war nur eine kleine Prügelei, die nach nur einem Absatz schon endete. Der erste wirklich Kampf kam erst so bei Seite 270 rum. Erstaunlich. Noch erstaunlicher für mich war, das Salvatore von Anfang zwei Handlungsstränge hat, einmal Wulfgar, und der zweite handelt von einem Bauernmädchen, das in einem kleinen, unbedeutenden Fürstentum lebt und in das sich der junge Fürst unsterblich verliebt. Die gesichte ist wohlbekannt; der junge Fürst will sie zu seiner Frau machen, doch das Mädchen glaubt einen Bauernburschen zu lieben aber für das wohl der Familie willigt sie ein, nicht jedoch ohne vorher mit dem Bauernburschen zu schlafen. Natürlich wird sie dann schwanger usw. Das übliche eben.
Ich habe mich nur ständig gefragt was das alles mit Wulfgar zu tun hat. Im letzten Drittel findet man es durchaus heraus. Sehr geschickt gemacht. Die Geschichte über das Mädchen, obwohl bekannt und oft kopiert, ist wirklich gut geschrieben, auch der weitere Absturz Wulfgars, der immer noch in den Träumen über seine Gefangenschaft bei den Dämonen gequält wird. Gegen Ende wird natürlich wieder oft gekämpft, aber gerade das man über 250 Seiten warten muss bevor sowas geschieht zeigt, das Salvatore auch anders kann. Und das es ja klar ist, dass er seinen Helden nicht ganz Abstürzen lässt, darüber muss man nicht streiten. Zu guter letzt hat er wieder ein Monster Happy-End hinbekommen dem jetzt nur noch eines im Wege steht, Wulfgars Hammer muss noch gefunden werden.
Fazit: Eines der besten Bücher aus der Reihe, ohne Zweifel. Es gelingt ihm sehr gut die Gefühlswelt der beiden Hauptakteure darzustellen, ohne das es übertrieben wirkt. Was vielleicht nicht hätte sein müssen, ist die Beschreibung einer öffentlichen Hinrichtung, bei der förmlich das Blut und sonstige Einzelteile aus dem Buch fallen. Dennoch, ein wirklich gutes Buch.
Die vergessenen Welten 12 - Schattenzeit
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Nun, wo fang ich an. Wird mal eine längere Rezension eines Salvatore. Erst mal vielleicht zu dem, was Marcus schrieb, so dass Geschreibsel doch erheblich kürzer werden kann, denn ich gebe ihm bis auf eine Sache Recht. Die Vierteilung fand ich jetzt nicht ganz so übel. Sonst ist Blut und spritzendes Gedärm einfach weiter verteilt in einem Buch Salvatores und vielleicht ist es auch, weil es diesmal einen Menschen und eben kein Monster traf.
Aber doch möchte ich ein paar Dinge hinzufügen:
Zum einen war ich erst sehr skeptisch, denn eigentlich geht es nur um Wulfgar in dem Buch und genau das ist das Problem. Wulfgar folgt in meiner Beliebtheitsskala gleich nach Entreri. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Entreri einfach unlogisch ob seines Könnens ist. Das ist an den Haaren herbeigezogen, aber charakterlich ist er schon stark. Wulfgar hingegen... ich mag ihn einfach nicht. Ich könnte ihn nie leiden und war auch wenig traurig, als er angeblich starb und die Trauer um ihn fand ich in den Büchern danach einfach überzogen und ich war froh, dass er weg war. Was soll ich sagen? Salvatore schafft es in dem Buch zwar nicht, dass er mir ans Herz gewachsen wäre, aber immerhin ist er mir nicht mehr so unsympathisch.
Oft war es so, dass Drizzts Gedanken in den Romanen ab Band 7 eigentlich das Beste in den Büchern waren. Hier war es wirklich umgekehrt. Die Geschichte war in sich schlüssig. Die Handlungsstränge logisch. Beim zweiten Handlungsstrang, der erst dem von Wulfgar zugeführt werden musste, habe ich mich sogar lange gefragt, ob es wirklich Salvatore war, der das geschrieben hat. Es war für seine Verhältnisse eigentlich zu gut und ich musste nicht einmal den Kopf über etwas Gewolltes schütteln. Es passte gut zusammen.
Gerade dir Grauschattierungen in dem Buch waren wirklich angenehm. Die Fragen nach Gut und Böse, die Vermischung... wirklich gut gemacht. Tatsächlich waren Drizzts Gedanken, wie und warum Menschen zu Tieren werden können gut... bis zu dem Moment, als er dann schrieb, dass er die Menschen doch mag, weil sie so wunderbar Vielschichtig wären und damit das Ganze vorher, die Klarstellung, dass auch der Rechtschaffenste im Mob zur Bestie werden kann und wird, ad absurdum geführt. Ich fürchte, Salvatore bekam zu viel Angst vor seiner eigenen Zivilcourage oder wütenden Leserbriefen, in dem er den Menschen zu dem abstempelt, was er letztendlich doch ist: Ein Bestie!
Aber wie ihr vielleicht bemerkt, in diesem Salvatore ist es zum ersten Mal passiert, dass man, sobald man über das, was da steht und auch über dem nachdenkt, was zwischen den Zeilen steht, das Hirn sich nicht gleich in Sirup verwandelt und man nur noch wirr kichern kann, sondern man sich wirklich ernsthafte Gedanken machen kann. Sehr schön.
Das Happyend... Tja... es ist eines. Klar... es ist ein Salvatore, aber selbst da muss ich sagen, es passte einfach, habe nicht sofort konstruiert geschrieen, sondern das Buch zugeklappt und einfach sagte: Schön!
Fazit:
Eines der besten, wenn nicht gar das beste Buch aus dem Zyklus der Vergessenen Welten.
Aber doch möchte ich ein paar Dinge hinzufügen:
Zum einen war ich erst sehr skeptisch, denn eigentlich geht es nur um Wulfgar in dem Buch und genau das ist das Problem. Wulfgar folgt in meiner Beliebtheitsskala gleich nach Entreri. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Entreri einfach unlogisch ob seines Könnens ist. Das ist an den Haaren herbeigezogen, aber charakterlich ist er schon stark. Wulfgar hingegen... ich mag ihn einfach nicht. Ich könnte ihn nie leiden und war auch wenig traurig, als er angeblich starb und die Trauer um ihn fand ich in den Büchern danach einfach überzogen und ich war froh, dass er weg war. Was soll ich sagen? Salvatore schafft es in dem Buch zwar nicht, dass er mir ans Herz gewachsen wäre, aber immerhin ist er mir nicht mehr so unsympathisch.
Oft war es so, dass Drizzts Gedanken in den Romanen ab Band 7 eigentlich das Beste in den Büchern waren. Hier war es wirklich umgekehrt. Die Geschichte war in sich schlüssig. Die Handlungsstränge logisch. Beim zweiten Handlungsstrang, der erst dem von Wulfgar zugeführt werden musste, habe ich mich sogar lange gefragt, ob es wirklich Salvatore war, der das geschrieben hat. Es war für seine Verhältnisse eigentlich zu gut und ich musste nicht einmal den Kopf über etwas Gewolltes schütteln. Es passte gut zusammen.
Gerade dir Grauschattierungen in dem Buch waren wirklich angenehm. Die Fragen nach Gut und Böse, die Vermischung... wirklich gut gemacht. Tatsächlich waren Drizzts Gedanken, wie und warum Menschen zu Tieren werden können gut... bis zu dem Moment, als er dann schrieb, dass er die Menschen doch mag, weil sie so wunderbar Vielschichtig wären und damit das Ganze vorher, die Klarstellung, dass auch der Rechtschaffenste im Mob zur Bestie werden kann und wird, ad absurdum geführt. Ich fürchte, Salvatore bekam zu viel Angst vor seiner eigenen Zivilcourage oder wütenden Leserbriefen, in dem er den Menschen zu dem abstempelt, was er letztendlich doch ist: Ein Bestie!
Aber wie ihr vielleicht bemerkt, in diesem Salvatore ist es zum ersten Mal passiert, dass man, sobald man über das, was da steht und auch über dem nachdenkt, was zwischen den Zeilen steht, das Hirn sich nicht gleich in Sirup verwandelt und man nur noch wirr kichern kann, sondern man sich wirklich ernsthafte Gedanken machen kann. Sehr schön.
Das Happyend... Tja... es ist eines. Klar... es ist ein Salvatore, aber selbst da muss ich sagen, es passte einfach, habe nicht sofort konstruiert geschrieen, sondern das Buch zugeklappt und einfach sagte: Schön!
Fazit:
Eines der besten, wenn nicht gar das beste Buch aus dem Zyklus der Vergessenen Welten.
Zuletzt geändert von Linisai La Ferenoria am Fr 22. Jan 2010, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.