DSA-Hörspiel

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Moderator: Thorn La Fahr

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Thorn La Fahr
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DSA-Hörspiel

Beitrag von Thorn La Fahr »

So... da es auch eine Reihe ist, werde ich auch das DSA-Hörspiel in nur diesem einen Thread besprechen. Auf geht's.
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Thorn La Fahr
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Tor in die Vergangenheit

Beitrag von Thorn La Fahr »

Mit Tor in die Vergangenheit, versucht der Hörspielverlag Europa auch in die Fantasy-Welt einzusteigen. Sich dafür die Rechte an DSA zu sichern, klingt erst einmal vielversprechend. Ob aber auch die Umsetzung gelungen ist... denn eines ist auch schon klar, die Serie, die als open End geplant war, wurde nach nur drei Folgen eingestellt und von Dragonbound abgelöst.

Und nach nur einer Minute wusste ich schon warum. Aber fangen wir zuerst mit dem Inhalt an.
Junge (Ich nenne keine Namen, denn zum einen konnte man sie sich nicht merken und das schreiben wäre erst recht unmöglich, wenn man sie nur gesprochen hört) flieht mit Mutter durch Wald. Mutter wird von Harpye geholt. Junge kommt in Wald und wird in die Vergangenheit versetzt. In Stadt werden zwei Jungen und ein Mädchen für ein Abenteuer angeworben. Erster Junge und die anderen drei treffen sich im Wald und bilden natürlich sofort eine Gruppe. Gehen zusammen zum Auftraggeber, der sie für die Auslöschung eines Schwarzmagiers anwerben will. Jugend zieht los. Sind natürlich nur Lockvögel, wobei nicht klar wird, warum eigentlich so recht. Schwarzmagier ist nur ein Druide, Auftraggeber der eigentliche Magier. Will halt per Ritual den Herrn der Zeit an sich binden. Zwei Jungen werden gefangen genommen. Es kommt zum Showdown, denn zwei der Jungen werden gefangen und sollen geopfert werden. Es kommt zum Showdown.
Da das natürlich nicht für eine Stunde reicht, wurde eine Nebenhandlung eingefügt. Die ist so neben der Handlung, wie das Wort es sagt. Zwei Söldner bekommen das Anwerben mit, wollen den Auftrag, kommen aber zu spät, weil der Söldner von einer Nymphe aufgehalten wird. Söldnerin befreit Kumpanen aus Nymphenbann. Treffen auf Taschendrachen, haben ein bisschen Spaß. Kommen dann, als alles vorbei ist, ins Haus des Schwarzmagiers, finden Gold und werden vom wütenden Taschendrachen verfolgt.
Was hat das mit der Haupthandlung zu tun? Richtig! Nichts! Eine Nebenhandlung halt.
Kommt mir vor, wie der Plot für ein Abend-Abenteuer einer Tischrollenspielgruppe... kam auch so rüber.
Für eine Produktion aber zu wenig. Viel zu wenig. Davon ab... wisst ihr, wer Borbarat ist? Also ich nicht... aber sie schmeißen mit DSA-Interna um sich, ohne sie auch nur ansatzweise zu erklären, dass es eigentlich unmöglich ist, etwas von den Angesprochenen Hintergründen zu verstehen, wenn man nicht in die Tiefen von DSA eingeweiht ist... aber das ist der einzige echte Bezug zu DSA... und der wird dann nicht mal erklärt... superschlecht!

Dann zur Umsetzung. Die Musik kommt aus dem Synthesizer. Die Effekte wahrscheinlich auch. Ist ja erst Mal nicht schlimm. Schlimm aber ist, dass sie gerade am Anfang so laut waren, dass ich nicht mehr verstanden habe, was gesprochen wurde und das, obwohl ich es per Kopfhörer hörte. Geht gar nicht. Dann die Stimmen. Die Heldin schätze ich der Stimme nach um, bei, knapp über volljährig. Zwei der Jungs aber klangen, wie gerade aus dem Stimmbruch, wenn sie schrien, ging es über in das typische, krächzende Faltset.
Mir stellte sich die Frage, für wen das Hörbuch gemacht wurde. Offensichtlich Kinder und Jugendliche. Nur passt der Inhalt nicht. Es ist genau so, wie ich es hasse, Kinder als Helden in Fantasyfilmen bzw. Generell zu haben. Die Helden werden einfach 10 bis 20 Jahre jünger als normal gemacht, aber die Story bleibt, wie sie ist und eigentlich für Erwachsene. Davon ab, dass man eh mindestens ein paar Jahre DSA-Erfahrung für den Hintergrund bräuchte und jene, für die das Hörbuch gemacht wurde, allenfalls gerade mit DSA anfangen zu spielen.
Wie waren die Stimmen an sich? Fangen wir beim Sprecher an. Es ist schön, wenn eine raue Stimme mit angenehmer Tiefe etwas geheimnisvoll machen will. Man kann es auch übertreiben. Der Sprecher übertreibt. Alle anderen wirken wie abgelesen, sind kein Stück im Geschehen. Besonders schlimm wird, wenn sie lachen oder weinen. Es klingt so übel aufgesetzt, dass man es keinem auch nur Ansatzweise abnimmt und man sich nur fragt, was für Geräusche die da von sich geben. Aber am aller Schlimmsten war, wenn sie dachten. Was bei Dragonbound so wunderbar umgesetzt wurde, geht hier gar nicht... sie sprechen alle ihre Gedanken einfach aus. Frei nach dem Motto: Wenn ich auf eisglatter Straße ausrutsche, rufe ich natürlich aus: Ich bin ausgerutscht! Ich falle! Ich hab mit den Po weh getan. Ging wirklich gar nicht. Das war jenseits von lächerlich und hat mich wirklich wütend gemacht. Das dann auch noch Beschreibungen den Helden in den Mund gelegt wurden, wiegt fast gar nicht mehr so schwer. Nur halt, dass sie wie ein Sprecher ausgesprochen wurden... von oben herab, aber nicht, wie man, wenn man schon etwas in einer Situation noch mal wiedergibt, mit persönlicher Note.

Gibt es irgendwas positives? Leichte und schnelle Antwort: Nö! Und ich gehe sogar so weit zu sagen, dass, obwohl ich wahrlich kein Fan des P&P DSA bin, DSA diesen Schund einfach nicht verdient hat.
Ob es noch besser wird, keine Ahnung, werde ich hören. Bis jetzt ist es ein Reinfall und allein der erste Teil wird dafür gesorgt haben, das mehr als genug Leute keinesfalls mehr einen zweiten Teil gekauft haben, denn es ist nicht mal den Rohling wert, auf den es gepresst wurde.

Fazit:
Eine einzige Katastrophe.
Zuletzt geändert von Thorn La Fahr am Mi 10. Mär 2010, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Linisai La Ferenoria
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Die geheimnisvolle Burg

Beitrag von Linisai La Ferenoria »

So, auf zum zweiten Teil der DSA-Hörspielreihe. Schlechter als der erste Teil konnte es ja nicht mehr werden, also frisch auf Geselle... dachte ich bei mir.

Ein Dieb kommt in ein Dorf, findet einen jungen Mann, der ein Tollpatsch ist und nimmt ihn mit, um die Nahe Burg zu erkunden. Der Dieb will Gold, der Junge Ruhm, weil Leute aus dem Dorf verschwunden sind, seit die Burg einen neuen Besitzer hat und er will seine Cousine finden. Gleichzeitig wollen auch ein Söldner und eine Magierin in die Burg, um auch ihre Kasse aufzubessern.
Beide Paare kommen rein und treffen sich kurz. Getrennt stellt man fest, dass der neue Besitzer ein Schwarzmagier ist. Beide Paare suchen nun neue Ziele. Der Dieb und der Dorfbewohner stehlen zwei Bücher und kommen dann in die Katakomben, wo sie auch auf Fallen treffen und Monster treffen. Die Cousine wird gefunden und von Monstern zerfleischt. In der Burg leben noch Bedienstete und die stellen die Jungs, aber ihnen gelingt die Flucht. Der Dieb stellt fest, dass der Dorfbewohner eine natürliche, magische Begabung hat: Er steckt Dinge in Brand, wenn er Angst hat.
Beim anderen Pärchen stellt sich heraus, dass der Söldner ein Spitzel des Magiers ist und die Magierin vernichtet ihn. Will aber die Jungs suchen, um zu lernen, was in den Büchern steht.

Das zum Inhalt... tja... was soll man sagen? Wo fang ich an? Also zum einen hat es wieder zwei Handlungsstränge, die diesmal auch irgendwie zusammen passen. Ist schon mal was... aber neue Leute... ganz andere Geschichte? Was soll denn das? Die Hörspiele sind mit etwas über 45 Minuten eh schon verdammt kurz... und für eine Story UND jedes Mal neue Chars eindeutig zu kurz. Anders herum reichte eigentlich auch hier wieder die gesamte Storyline nicht mal für 45 Minuten. Es passt so nicht zusammen und ist einfach Schlecht.
Die Story wird auch nicht aufgelöst. Die Magierin will die beiden Jungs suchen, aber der dritte Teil wird auch wieder neue Personen vorstellen, also wird die Geschichte nicht aufgelöst werden. Was soll das? Das die Story an sich nicht aufgelöst wird, also der Magier nie auftritt, das ist nicht so schlimm, wie ich finde, weil die Helden halt wenig heldenhaft sind... und da passt es, wenn da nur ein paar Steine dem Magier in den Weg gelegt werden, aber kein Endkampf stattfindet. Die Story war so OK... nicht herausragend, aber OK.
Es sind auch ein paar Sachen besser geworden. Die Sprecher sind nicht mehr so kindlich. Die Dialoge nicht allzu platt. Die Geschichte erwachsener und man muss auch kein DSA-Profi sein, um alles verstehen zu können. Die Effekte sind von der Lautstärke angenehm. Außerdem wurde das brutale Problem, dass Gedanken immer ausgesprochen wurden dadurch gelöst, dass die Leute halt nicht mehr denken. Einzig übernehmen noch immer zu oft den Job, den der Sprecher haben sollte. Ach ja... der Sprecher übertreibt auch nicht mehr so.

Wäre dies der erste Teil gewesen, hätte ich gesagt, ein mäßiger Anfang aber ausbaufähig. Ich fürchte, es kommt schlicht zu spät. Der erste Teil war zu schlecht... und es wundert wenig, dass dann nach dem dritten Teil Schluss war. Es passte zu wenig und gerade bei einer Produktion des Hörspielprofis Europa kann und muss man mehr erwarten können. Sie haben es schlicht versaut.

Vielleicht würde ich ohne den ersten Teil positiver sprechen... vielleicht... wäre dies der erste Teil gewesen... wer weiß... aber mit dem ersten Teil wurden viel zu viele mögliche Hörer schlicht auf nimmer wiedersehen vertrieben und ich hörte Teil zwei nur, weil ich ihn habe... wie auch den Dritten.

Mein Fazit:
Man kann es sich anhören, aber es gibt erheblich Besseres.
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Linisai La Ferenoria
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Die Ruinen von Shaba'Yal

Beitrag von Linisai La Ferenoria »

Unglaublich.. sie tun es zum dritten mal... nicht nur, dass sie 2/3 der Gesamtzeit dafür verbrauchen, die Heldentruppe zusammen zu bekommen, nein, dann kommt eine Falle, ein Kampf und das wars. Dabei wird im Hintergrund aber ein Plot aufgezogen, der für einen Zyklus reichen würde. Es wird nichts, rein gar nichts beendet.
Obwohl sie die technischen Fehler aus Teil 1 nicht mehr machen, ist es dafür die schlechteste Story, die ich je gehört habe. Mehr will ich gar nicht schreiben, ich drücke schlicht DEL.

Fazit:
Nichts das Byte wert, das es belegt... unfassbar, wie man etwas so sehr versauen kann. SO schlecht ist nicht mal DSA.
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