Das Diner des Grauens ist das Erstlingswerk von A. Lee Martinez. Da ich schon von der Kompanie der Oger begeistert war, war ich ziemlich auf dieses Werk gespannt.
Duke und Earl sind Wanderer. Typische Heimatlose, die in ihrem Pickup durch das Land Reisen und in den Tag leben. Ach ja, Duke ist ein Werwolf und Earl ein Vampir. Doch alles wird anders, als die beiden in das verschlafene Nest Rockwood kommen. Gibt es dort doch ein Diner, das offensichtlich ständig von Zombies, Ghoulen und anderen unfreundlichen Gesellen heimgesucht wird. Die beiden beschließen, der Inhaberin Loretta zu helfen. Nicht wissend, dass das Diner eigentlich ein Tempel des Bösen ist und das die Schülerin Tammy, die eigentlich eine Oberpriesterin der alten Götter ist, genau diesen Ort auserkoren hat, um das Ende der Welt einzuleiten. Werden die beiden dies verhindern können und wird Earl seine Angebetete von ihrem Dasein als Friedhofswächtergeist befreien können, um sie mit auf die große Reise zu nehmen?
Gleich vorneweg, was bei Martinez wohl auch das Wichtigste ist, ich habe mich stellenweise vor Lachen gekrümmt. Die Art, wie Martinez das Okkulte einfach als Realität hinstellt, die niemanden und schon gar nicht die normalen Menschen in irgendeiner Weise zu stören scheint, darum dann seine Erklärungen aufbaut und eine Geschichte bastelt, ist hochgradig komisch. Aber auch richtig gut gemacht. Denn die Geschichte ist eine wirklich, wirklich Gute. Zumindest für ein humoristisches Buch. Die Charaktere sind fein gezeichnet, glaubwürdig - so das in so einem Buch halt geht - und treiben einem immer wieder die Tränen in die Augen. Es wird nicht mit Kraftausdrücken gespart, aber sie passen einfach unendlich gut. Denn wenn Diner des Grauens eines ist, dann ein Roadmovie. Ehm... ja, also dann ein Roadbook. Und mir drängte sich immer wieder der Vergleich zu From Dusk 'till Dawn auf... nur halt... die absolut witzige Variante.
Da ich mir das Ganze habe vorlesen lassen, gehe ich natürlich auch darauf ein. Oliver Rohrbeck macht das richtig klasse und verleiht jedem Charakter seine eigene Stimme. Er bringt alles so herrlich trocken rüber, dass der Charme, wie Übernatürliches vollkommen alltäglich wird, erst richtig zum tragen kommt. Doch einmal mehr wurde mir aufgezeigt, dass ich nie richtiger Fan von Hörbüchern werde, denn die Frauenstimmen, die er zu imitieren versucht - es bleibt bei dem Versuch, auch wenn es mir Respekt abgerungen hat. Anders aber... wenn Tammy ihre Beschwörungen leiert, diese Sprache... ich weiß nicht, wie es im Buch steht, es ist mir auch egal, denn wie er das gemacht hat, ich hab mich gekugelt! Es nur zu lesen wäre wahrscheinlich nicht annähernd so witzig gewesen. Es lohnt also schon.
Fazit:
Martinez Erstlingswerk ist ein Brüller und ich kann ihn nur von vorn bis hinten empfehlen. Sowohl das Hörbuch, als wohl auch das Printmedium selbst, denn das Hörbuch ist eine ungekürzte Fassung.
Diner des Grauens
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